Der Burgherr

Ein Ritter zog nicht nur in den Krieg. Als Burgherr hatte er viele verschiedene Aufgaben. Er musste das Vieh, die Ernte und das Holz überwachen und die Einkünfte kontrollieren. Von den Bauern aus der Umgebung konnte er den 10. Teil ihrer Ernte und von den Händlern Steuern verlangen.
Er selbst musste dem König für das Lehen Ernteerträge und Geld geben.
Er hatte sich um Mühlen und Waldrodungen und um die Jagd zu kümmern.
Im Namen des Königs hielt er Gericht und bestimmte Strafen.
Bei Kriegen und Überfällen musste er den Dorfbewohnern Schutz gewähren. Außerdem musste er immer bereit stehen, wenn Kriegsgefahr bestand und der König zur Wehr rief.

Ein wichtiger Mann für den Burgherrn war der Kämmerer. Er kümmerte sich um die Gewänder seines Herrn und war verantwortlich für die Rüstung des Ritters, wenn dieser ins Turnier ritt. Er verwaltete die Einnahmen seines Herrn und hob die Gold- und Silbermünzen in einer Schatulle auf.

Zeichnung: Jens Müller

Außerdem  waren  für den Burgherren der Seneschall und der Truchsess bedeutend. Dem Seneschall oblag die Verwaltung, dem Truchsess der Haushalt mit der Küche. Für die Getränke sorgte der Mundschenk.